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CleverTanken

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Kriege keine Ladespannung

Begonnen von soviet_1917, 10. April 2023, 19:08:25

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soviet_1917

Zurück aus Cuxhaven, aber nicht schlauer als vorher.

Also: die Batterie war leer. Zuhause aufgeladen, losgefahren, alles gut. Aber: Zu wenig Spannung während der Fahrt, so um 11 volt, Tendenz: Abnehmend. Als wir angekommen sind konnten wir am nächsten Tag nur nach Batteriewechsel und mit Powerpack los. Als dann die 3. Batterie bei 10 volt war war klar: es wird ernst. Abenteuerlich 2 leere Batterien in Reihe geschaltet, um die dritte aufzuladen, und dann tatsächlich noch einmal losgekommen.

Zum Glück hatte ich auf nen Ostersonntag über ebay Kleinanzeigen nen freundlichen gefunden, der mir seine Lichtmaschine verkauft hat. Passte einigermaßen rein. Aber: immer noch keine Ladespannung! Batterieprüfleuchte leuchtet - irgendwas also nicht gut. Spannung fällt während der Fahrt langsam ab. Laden geht dann nur zu Hause an der Steckdose. Wie ein Umweltunfreundliches E-auto.

Habe testweise nacheinander alle Sicherungen entfernt um zu schauen ob irgendwas absurd viel verbraucht, aber nix. Kriechstrom?

Tja. Jetzt weiß ich nicht mehr weiter. Der Mechaniker wusste auch nichts weiter. Habt ihr vielleicht noch Ideen?

Liebe Grüße,
Sebastian

emef

Moin Sebastian,
online ist das schon etwas schwierig zu analysieren.
Wo kommst du denn her? (Habe ich eventuell überlesen)
Vielleicht wohnt jemand in deiner Nähe, der sich auskennt.

Gruß Marc

Dreigang

Wo sitzt denn der Lima Regler? In der Lichtmaschine integriert oder sitzt der extra? Masseverbindung Motor zum Rahmen ok?
Alte Autos und RockˋnˋRoll, wir kommen immer zu spät! (Hannes Bauer)

Stefan B

Hallo Sebastian.

Da es bei den Generatoren die unterschiedlichsten Bauarten gibt, hier meine erste Frage:

Welche Bauart hattest du verbaut und welche ist reingekommen? Setz doch mal Bilder der beiden Limas rein.

Aufgrund des Motors gehe ich mal von Drehstromgeneratoren mit integriertem Regler aus. Diese benötigen vom Fahrzeug Masse, Dauerstrom und die Ladekontrolle als Erregerstrom. Bei Generatoren mit externem Regler sind beide Bauteile aufeinander abgestimmt und möglichst als Paar zu tauschen, Bosch-Lima mit Delco-Regler oder umgekehrt funltionieren in den wenigsten Fällen zusammen.

Also meine zweite Frage: Hast du die elektrischen Verbindungen geprüft? Korrodierte Befestigungspunkte bringen keinen Massekontakt, daher alle Kontaktflächen (Motor zu Halter, Halter zu Lima) metallisch blank machen oder eine Beipass-Masse mit einbauen. Beim Batteriekabel gilt das gleiche. Eine durchgebrannte Ladekontrolle gibt keinen Erregerstrom an die Lima weiter, also auch diesen Weg prüfen.

Sollte dort kein Fehler vorliegen folgt Frage 3:
Sind Schleifkohlen und Regler in Ordnung? Bei Bosch-Generatoren kommt man meist von außen an Regler und Kohlen, bei Delco sind diese nur schwer zugänglich. Aus welcher Quelle stammt das Ersatzorgan? Nach jahrelanger Lagerung ist eine Funktion meist nur bedingt gesichert.


Gruß Stefan

soviet_1917

Danke für eure flotten Antworten!
Also, die alte war eine Delco mit integriertem Regler (musste ich mal austauschen und das war ziemlich nervig), die neue ist eine Bosch, und ich meine dass die den Regler integriert hat. Lag 30 Jahre im Karton im trockenen, sah auch ganz ok aus. Aber das wäre natürlich witzig, wenn die neue auch kaputt ist. Bilder mache ich morgen mal. Aber: wenn was mit dem Regler wäre dann würde er doch zu viel Spannung machen und nicht zu wenig?
Die Anschlüsse hab ich kurz geprüft. Aber das prüfe ich morgen nochmal nach, vor allem die Masse. Würde zumindest erklären warum die Kontrollleuchte an ist. Aber: ich habe D+ gerade nochmal umgesteckt, da waren zwei passende Stecker direkt nebeneinander, danach ist die Leuchte ausgegangen - aber immer noch keine Ladespannung.
Morgen geht's zurück nach Bremen, da werde ich dann nochmal Bilder machen, Kontakte prüfen und so was.
Danke schon mal und liebe Grüße,
Sebastian

emef

Moin Sebastian,
ich habe damals gelernt, daß man an einer ausgebauten DrehstromLichtmaschine nicht an der Riemenscheibe drehen soll, da dadurch die Dioden kaputt gehen.
Keine Ahnung ob es stimmt, da ich es noch nicht ausprobiert habe.
Aber vielleicht geht deshalb die "neue" nicht?
Vielleicht weiß jemand, ob es stimmt und wie man das messen kann.
Gruß Marc

soviet_1917

An alle, die "Regler" geschrieben haben: Bingo. Von wegen die Neue hat den integriert. Nix! Und ich dachte, ohne Regler gibts einfach nur zu viel Spannung. Aber ist auch schlau und sicher, lieber gar keine Spannung zu produzieren, als irgendwann ne explodierte Batterie zu haben. Ein Regler ist bestellt, ich freue mich aufs einbauen und berichte dann.

Als Dank fürs Brett-vorm-Kopf abreißen hier erzähle ich die dramatische Geschichte von meiner HU vorgestern. Bestes Timing: Mit einer nicht funktionierenden Lichtmaschine, die mit Kabelbindern am Gehäuse befestigt ist, und einer abgeklemmten Handbremse (die Kabelbinder waren im Weg)  mache ich mich auf den Weg zu meinem Termin. Halbe Stunde Stadtverkehr ... nicht das geilste bei einer halb leeren Batterie die nicht geladen werden kann, zudem im strömenden Regen. Aber ich bin angekommen - nur um wieder weggeschickt zu werden, Prüfer kommt erst in zwei Stunden. Also wieder zurück. Und wieder hin. Die Batterie mittlerweile bei ~10 Volt. Ich komme da an, bin als dritter an der Reihe. Der Prüfer winkt mich auf die Bühne - und natürlich springt der Motor nicht an, wie denn auch. Also schnell eine Batterie von der Werkstatt geliehen. Damit gings dann los, aber ohne Handbremse auf der Hebebühne? Ohje. Also einfach die leere Batterie vors Bremspedal geklemmt. Eigentlich hatte ich schon aufgegeben, und wollte schon nach Hause. Aber der Prüfer hatte scheinbar Mitleid, und meinte "wir gucken da jetzt erstmal drüber."
Und tatsächlich war seine Liste am Ende überschaubar. Achsschenkel (die hatte ich damals verkackt, steht hier auch irgendwo im Forum), Spurstange rechts, die Vorderreifen. Naja, und die Handbremse natürlich.
Sehr erleichtert, das irgendwie überlebt zu haben, mache ich mich auf den Heimweg. Oder versuche es zumindest. Mit Starthilfe springt Iskra noch an, aber sobald der Standlüfter angeht (automatisch bei bestimmter Temperatur) geht sie aus. Also musste es schnell gehen. Hilfsbatterie dran, Motor an, Hilfsbatterie ab und damit in die Werkstatt rennen, losfahren. Immer noch im strömenden Regen, aber Scheibenwischer verbietet sich. Ebenso eigentlich Bremsen, wegen dem Bremslicht, aber auch dem Standlüfter. An jeder roten Ampel: Schweißausbrüche.
20 Minuten geht das gut. Dann eine besonders lange rote Ampelphase. Endlich: Grün! Los gehts! Nach 10 Metern ein plötzlicher Ruck. Der Motor ist aus. Ein lautes knallen - Fehlzündung. Ich rolle und lenke an den Fahrbahnrand. Und ob ihr es glaubt oder nicht: Ich stehe direkt vor einer Werkstatt! Und wie die Freundlichen so sind, leiht mir der Gute eine Batterie. 100 Meter weiter, und ich wäre in dem absoluten Albtraum "vielspurige Zubringer-Abfahrt mit chaotischem Einfädeln bei ewig roter Ampel bei Rushhour" gelandet. Mit Gefälle nach hinten und ohne Handbremse. Also der absolute Super-Gau, den ich um 100 Meter verpasst hab. Das Glück ist mit den Dummen oder so.

Und die Moral von der Geschicht: Ohne Regler läuft die Lima nicht!

Dreigang

Alter Schwede, ganz schön abenteuerlich  :gröhl:
Warum hast Du Dir das angetan und nicht einfach den Termin verschoben?
Viel Erfolg beim Abarbeiten der Mängelliste und der nächsten HU!
Gruß Lars
Alte Autos und RockˋnˋRoll, wir kommen immer zu spät! (Hannes Bauer)

Mr. Chicken

Haha :gröhl:
Spannendes Abenteuer.

Hätte es aber auch gewagt und nicht damit gerechnet das mich der der Prüfer wegschickt und ich die Tour nochmal wagen müsste.

Wobei es bei uns auch keine 4 spurigen Straßen gibt.
Könnte den gesamten weg zur Prüfstelle auf 1 spurigen Landstraße absolvierten  ::)