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Harry´s Weichblitz Aufbau und ne Menge technische Fragen

Begonnen von Harry Vorjee, 23. Mai 2021, 20:09:44

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Altopelandi

Sehr schön dann hoffen wir mal das es so bleibt und du fahren kannst.

Harry Vorjee

Hallo zusammen,

So die ersten 85km sind gefahren und bis jetzt ohne Auffälligkeiten.

Ich weiß, das die Technik zuverlässig ist, wenn sie einmal ordentlich gemacht ist.

Aber wenn man eben einmal Schiffbruch erlitten hat, ist man eben vorsichtig.

Aber das Vertrauen wächst. :-)

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Gruß Stephan 

Harry Vorjee

Hallo zusammen.

Heut habe ich mal wieder eine Runde mit dem Blitz gedreht. Dabei gab es mehr und mehr Geräusche wenn die Kupplung getreten wurde. Und es rubbelte und vibrieren auch etwas im Kupplubgspedal.
Als ich wieder zuhause war, musste ich noch etwas rangieren, um in meine Werkstatt mit Grube zu kommen. Da hörte und fühlte sich das alles auch nicht mehr gut an.
Bei der Fehlersuche merkte ich dann, daß das Graphit-Ausrücklagerfläche ziemlich warm bis heiß geworden ist und auch ziemlich Abrieb auf der Reibflache des Ausrücklager an der Kupplung ist.
Das Graphitlager hat aber definitiv nicht an der Kupplung angelegten, bei nicht betätigte Kupplung.
Vorher war mir auch aufgefallen, daß die Drehzahl beim Kupplung treten schon immer etwas abgesackt ist, als die reibkraft hier wohl schon nicht wenig war.

Ich habe den Graphitring jetzt mal leicht mit Motoröl benetzt ( also wirklich wenig, so daß es nirgends hinschleudern kann)
Danach waren alle symptome weg.
Keine Geräusche und kein rubbeln beim kupplung treten, auch die Motordrehzahl sackt nicht mehr ab.

Ich dachte immer, dass so ein Graphitlager immer trocken läuft, oder muß das wirklich leicht geschmiert sein. Im Werkstatthandbuch steht nichts dazu.

Ach ja, Kupplung und Graphitlager sind neu.

Könnte mir da jemand Infos geben?

Danke.

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Harry Vorjee

Moin, niemand der hier etwas zu sagen kann?

Beste Grüße

Stephan

1,75t-330D

N´owend Harry....
Ich denk mal, die Buben und Mädels fahrn zum Großteil Blitz B mit Membranfederkupplung und den Schulterkugellagerchen als Ausrücklager.
Ich würde sagen, der Reibwert stimmt nicht. Und zwar vom Graphitlager zum "Gegenstück", also das Bauteil, das dann auf die 3 "Zungen" drückt.
Ich glaube gelesen zu haben, daß in Deiner Druckscheibe die Federn erneuert wurden.
Hast Du die Federkraft der alten Federn mit den neu verbauten verglichen??
Wie nun, wenn die Federchen etwas zu stramm sind oder die Betätigungszungen sind nicht korrekt eingestellt, denn damit kann man nicht nur den Weg des "Ausrücklagers" verstellen, sondern auch den Winkel der Zungen und damit die Kraft, die aufgewendet werden muß, um die Kupplung auszurücken.
Graphitlager neu heißt nicht besser und nach starker thermischer Belastung kann das auch sintern und damit eben den Reibwert verändern, also "härter" werden und wenn der Graphitring dann nicht mehr "schmiert"....bremsts den Motor ab, zerstört langfristig das hintere Hauptlager, das das Stützlager für axiale Kräfte auf die Kurbelwelle darstellt, die Welle bekommt Spiel...Ölverlust....kann evtl auch leicht anfressen....
Von Motornummer 2,5L 12255 bis 2,6T 36726 heißt das Ausrücklager 668629.
Was mich nun wundert ist, daß ich an meinen Benzinmotoren an der Kupplung Ausrücklager als Schulterkugellager hatte auch mit der 3-Zungenkupplung mit Anlaufring und nicht dieses Graphitlager. Vielleicht mal umgerüstet. Graphitlager hab ich nie gemocht, vor allem in den Flossen220er und in den Moggilein, welch ein Scheißjob die zu wechseln, da mußte gleich noch die Bude mit runter um den Motor auszubauen...dafür extra in der Hütte mal einen Kran gebaut....
Vielleicht liegt noch ein Ausrücklager in der Grabbelkiste....

Vielleicht hilfts weiter

Gruß

Hans



 

Harry Vorjee

Moin Hans,

Danke für deinen Beitrag. Deine Meinung und deine Erfahrung unterstreicht jedenfalls meine Vermutung. Nämlich, dass warum auch immer der Reibwert nicht passt und so zu hoch ist.

Über die Federkraft der Druckfedern kann ich leider keine Aussage treffen, ich habe meine alte Kupplung im Austausch für eine Überholte abgegeben.

Wie ich geschrieben habe, habe ich den Graphitring leicht mit Motoröl benetzt ( weil schlechter und schlimmer konnte es eh nicht werden) , direkt danach waren alle symptome verschwunden.

Meinst du das Öl schadet dem Graphit irgendwie?
Sonst würde ich so erstmal noch weitere Probefahrten unternehmen.

Wenn du tatsächlich bei dir noch eines der Ausrücklager findest, hätte da schon Interesse dran.

Und ja, wie du sagst : neue Teile ( egal ob Jahrzehnte alte überlagerte original oder Nachfertigungen) , heißt nicht immer, dass es auch gute Teile sind. Haben wir ja schon bei den Kurbelwellenlager gemerkt.

Gruß Stephan

1,75t-330D

Hallo Harry.

Es muß nicht unbedingt die Federkraft sein.
Ich geh mal davon aus, daß das Graphit, das in dem Ausrücklager verbaut ist, aus künstlichem Graphit besteht. Graphit ist das sp2 Hybrid des Kohlenstoff und somit in einer Gitterebene wegen der geringen Bindungskräfte leicht verschiebbar. D.h. die übereinander gelagerten Atomgitter lassen sich nur in einer Ebene leicht verschieben. Ich hoffe nun, daß der Hersteller des Lagers seinen Graphitklumpen in der richtigen Ebene "geschnitten" hat, sonst vervierfachen sich inetwa die "Scherkräfte" an der Oberfläche des Graphitrings/lager, d.H. die Reibung steigt an und die Schmierfähigkeit nicht wirklich.
Es geht ja beim Ausrücklager darum, ewig und drei Tage die Druckkraft zum Ausrücken und die Rotation der Kupplung miteinander zu verknüpfen. deswegen kam man irgendwann, sogar bei Opel, auf die Ausrücklager als geschlossene Schulterkugellager, denn immerhin müssen die auch 4600 U/min aushalten.
Jetzt kommt aber nochwas.
Die Anlauffläche des Gegenlagers, also der Teil auf den 3 Zungen, muß eine entsprechende Härte aufweisen, also rostfreie Stähle ohne Nickel oder Chromstahl mit einem Chromanteil von ca 15%. Die Oberfläche sollte feinstgeläppt oder poliert sein, Rauhigkeit führt zu längeren Einlaufphasen.
Je härter die Gegenfläche, desto leichter bildet sich auf dieser die "Graphitschicht" als Gegenschmierung aus, d.h. die Story schmiert sich gegenseitig ab. Also müssen Graphitring und Gegenlager doch etwas aufeinander abgestimmt sein.
Ham wir mal so gelernt. Und machen müssen bis zum Umfallen.
Ist nun die Anlauffläche auf der Federplatte zu weich....dann rubbelt die "zu harte" Graphitplatte darüber und trägt dabei Material ab. da genügt eine Stelle der Rauhigkeit und schon gehts los. Das dürften die hellen Streifen auf dem Gegenlager auf der Federplatte sein. Ist die nun rauh....nicht gut.
Die Ölbenetzung führt nun dazu,, daß logischerweise die Scherkräfte an der Gleitfläche stark herabgesetzt werden. Gleichzeitig dringt das Öl aber auch in die Gitterstruktur des Graphit ein und kann dabei die Bindungskräfte runtersetzen, aber auch das Gitter zerstören und damit makroskopisch dann das Drucklager. Wenn schon würde ich dafür Graphitfett nehmen, kein MoS2, das ist chemisch gesehen was ganz was anderes, macht aber dasselbe.
Kupplung rückstellen, mit Pinselchen dünn auftragen und auf etwa 1-1,5mm Lüftspiel beistellen.
Allerdings ist mir final beim Anschauen Deiner Bilder etwas aufgefallen.... Dein Ausrücklager kippt.
ähmmmm, wird das richtig auf der Stützhülse geführt oder hat das da Spiel? So wie das abkippt, "schlackert" das auf der Führungshülse rum und das darf es nicht. Never ever. Und die Führungshülse ist auch ein bißchen rauh, und auf der läuft ja auch der Graphitring. Gut, nicht rotativ, aber immerhin muß die das Drucklager führen und das ganze nahezu spielfrei.
Da würde ich auch mal ansetzen, wenn das so ist.
Wenn Du da allerdings das Schulterkugellager da einbauen willst, brauchst Du auch den anderen Kupplungshebel mit den 2 Zapfen und evtl die dazugehörige Gegenplatte, sagen wir Bj. 1958/60. reinpassen tut das.

Vielleicht hilfts weiter

Gruß

Hans