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Harry´s Weichblitz Aufbau und ne Menge technische Fragen

Begonnen von Harry Vorjee, 23. Mai 2021, 20:09:44

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Harry Vorjee

Hallo liebe Blitzgemeinde und vielen Dank einmal wieder für eure letzten Antworten.

So ab und zu finde ich immer mal wieder eine halbe Stunde, in der ich mich in meine Werkstatt verkrümeln kann um hier und da etwas weiter zu kommen.

Eine Benzinpumpe habe ich eine überholte bei Opel Krause gefunden. Bin da auch wirklich zufrieden mit, es war schon Fett in die Hebelmechanik und so weiter, also wirklich ordentlich überholt. 
Dann also eingebaut, Leitung angeschlossen kurz georgelt und alles läuft super.  ;D



Allerdings läuft mein Vergaser während des Motorlaufes über. Habe bei Matz eine Vergaserdichtsatz bestellt und auch schon liegen, vermutlich hängt ja nur das Schwimmernadelventil, aber wenn man eh dran ist, können neue Dichtungen am Vergaser ja nicht schaden.

Einen Batteriekastenhalter habe ich auch gebaut.



Da baue ich noch eine schicke passende abschließbare Holzkiste in der die Batterie dann kommt und wo noch das ein oder andere Bordwerkzeug mit Platz findet.

Dann habe ich mit der Verkabelung angefangen. Den Kabelbaum stricke ich selber komplett neu und werde mich da nicht so ans original halten. Denn ob nun die Hupe eine eigene Sicherung haben muß, das Fernlicht links und rechts dafür aber überhaupt nicht abgesichert ist,  so ganz optimal finde ich das nicht. :-\



Zum Thema Zündschloß, das original war zwar dabei, aber leider habe ich zum Sammelsorium des Blitzes keinerlei Schlüßel bekommen. Aber Bosch produziert Gott sei dank immer noch ihre alten Schaltschlösser bis aus den 60er Jahren zurück , immer noch.
Und die Passen optisch doch auch ganz gut in den Blitz.







Meinem Fendt habe ich zuletzt auch einmal wieder ein Wellnessprogramm mit technischem Wartungsdienst gegönnt. Die Holzsaison für dieses Jahr ist vorbei und außerdem stand letzte Woche der Trecker-TÜV bei und im Ort an.

Dazu kommt der Prüfer immer zu uns auf´s Dorf und das alles findet auf der grünen Wiese statt.

 





Und ansonsten ist das halt meine aktuelle große Zeit fressende Baustelle.



Der Anbau unseres Hauses mag mal eine Grundsanierung vertragen.

Bis dahin erst einmal und lasst es euch gut gehen.

Harry Vorjee

Dreigang

Das sieht doch alles sehr schick aus! Das mit der Batterie in der Holzkiste ist auch eine gute Idee  :good:
Ansonsten kommt bei Dir ja auch keine Langeweile auf...
Gruß Lars
Alte Autos und RockˋnˋRoll, wir kommen immer zu spät! (Hannes Bauer)

Altopelandi

Das war bei uns auch so früher das der Prüfer zu einem Landwirt kam und alle Trecker abgenommen hat. Ich kann mich als Kind noch erinnern das er auch immer sehr gut bewirtet wurde bis der letzte Trecker dann durch war hatte er schon gut getrunken :drinks:. Dann wurde er überedet auch noch Autos der Landwirte abzunehmen obwohl er das eigentlich nicht durfte  :gröhl:

Harry Vorjee

@ Lars:

ja, Stillstand ist Rückschritt  :lol:

Wenn ich das wirklich mal will, also nichts tun, dann muß ich wirklich aus allem raus und am besten mit einem leckeren Kaltgetränk an den Strand und den ein oder anderen Flachköpper machen.
Aber eigentlich bin ich ganz glücklich, wenn ich immer was zu muckeln habe.

@Andi:
Ja, diese Zeiten sind leider vorbei, und die Bauern lassen ihre Maschine eh immer beim Landmaschinenhändler TÜVen, wenn sie eh zur Jahresinspektion müssen.

Bei uns sind das wirklich nur noch Oldtimertrecker. Der Prüfer wird auch gut verköstigt, allerdings nimmt der heute nur noch Kaffee und Kuchen. Bier bleibt dafür für die Treckerbesitzer dann mehr über. :drinks:

Dem Prüfer gefällt es trotzdem jedes mal sehr gut und er hat da wirklich Freude dran.

Harry Vorjee

Altopelandi

Auf jeden Fall weiter so Stefan und ich hoffe wir sehen uns bei einem Blitztreffen dieses Jahr.

Harry Vorjee

So, es gibt mal wieder etwas zu berichten, ein wenig Zeit konnte wieder in der Werkstatt verbringen.

Wo fange ich an. Der Vergaser lief beim Motorlauf ja immer über. Konnte ja eigentlich nur etwas mit dem Schwimmer sein.





Anders als auf den Bildern zu sehen, habe ich den Vergaser noch einmal komplett demontiert, alle Düsen und Düsenkanäle gesäubert und alles dann mit einem neuen Dichtsatz wieder montiert.
Der Grund des "Überlaufens" war übrigens, dass der Schwimmer nicht hoch genug kam um das Schwimmerventil zu schließen.
Nun läuft hier aber wieder alles tadellos .

Dann habe ich mich noch einmal an die Vorderachse gemacht. Ich hatte mir bei der letzten Aktion vom Arnfried mit den Lenkungslagern ja auch einen Satz gegönnt und die wollte ich nun einbauen.



Mit der linken Seite habe ich angefangen, hier hatte ich den Achsschenkelbolzen auch schon einmal draußen gehabt, und das ging nun auch wieder einwandfrei ohne viel Mühe.





Hier war ich nach gut 1,5 Stunden mit der ganzen Aktion durch. Also bin ich hoch motiviert an die rechte Seite gegangen mit dem Ziel hier nicht viel länger zu brauchen.

Aber erstens kommt es anders und zweitens als man denkt. Fix die Bremstrommel runter und die Bremsankerplatte komplett am Stück weg geschraubt. Den Deckel des Achsschenkelbolzen abgeschraubt und dann ...  ja dann ging nichts mehr. Trotz Schmiermittel und Messingdorn und ganz dickem Hammer, und trotz der Tatsache, das ich ja keine Kotflügel montiert habe und deswegen ordentlich mit dem Hammer ausholen konnte, ging hier gar nichts. nach einer Stunde puren Maltretieren waren gerade einmal 5mm drin, die der Bolzen sich bewegt hatte. Aber auch nach zwei weiteren Stunden und einem Messingbolzen der nun für nichts mehr zu gebrauchen ist, ging da gar nichts mehr.
Ich habe dann kurzer Hand die Achse komplett ausgebaut und bin in eine Werkstatt gefahren und habe den Bolzen da mit einer Presse rausdrücken lassen. Also mit Hammerschlägen wäre das in 100 Jahren nichts geworden.



Also ich kann es jedem nur raten, und sollte ich das bei einer anderen Blitzachse noch mal machen müssen werde ich es auch wieder so tun,  baut die Achse komplett aus und drückt die Bolzen auf einer Presse raus. Bremsankerplatten und Lenkungshebel müssen ja eh an beiden seiten ab, und dann sind es ja nur noch die 8 Muttern der Federbügel.

Beim Zusammenbau habe ich neue Achsschenkelbolzen und Passcheiben verwendet, Von Holger ( Deichblitz ) habe ich ja einen Achsbolzesatz bekommen. Nun ist alles wieder komplett und der Blitz steht wieder auf allen seinen Rädern.

Als die Achse aber schon einmal draußen war, habe ich gleich noch einmal das Motoröl abgelassen um die Ölwannendichtung noch einmal zu erneuern, mein Stückwerk war dann doch nicht wirklich dicht.
Was mich bei der Demontage der Ölwanne überraschte, war die " krümelige Masse" die sich am Boden der Ölwanne abgesetzt hatte. Der Motor ist mit dem Öl ja nur ca 1 Stunde gelaufen.
Metallisch an sich ist das Zeug nicht gewesen, zum einen schimmerte es nicht metallisch und auf einen Magneten hat es auch nicht reagiert. Gibt jetzt zwei Möglichkeiten, entweder sind es Rostkrümel , wobei ich da nicht weiß wo die herkommen sollen, davon war im Motor nichts zu sehen. Oder es ist noch ein irgent etwas, was der Vorbesitzer zum reinigen des Motors oder was weiß ich genutzt hatte. Komisch ist das alles schon, ich werde beobachten und das neue Öl nach ein paar stunden noch einmal ablassen und kontrollieren.
Jedenfalls habe ich mir eine neue Ölwannendichtung bei Opel Classic Parts bestellt. Und diese passt echt hervorragend, die Seitenstreifen passen vom Zustand und dem Lochbild erstklassig und auch die Korkstreifen um die Kurbelwellenlager sind von Länge und breite und höhe  SUPER.



Sie lassen sich mit etwas Druck super in die Nuten drücken und passen perfekt. Ich habe den Motor jetzt schon noch wieder 20 Minuten laufen lassen und es ist alles dicht. Also diese Dichtung kann ich nur empfehlen.

Bis hierhin erst einmal, nun seid ihr wieder im Bilde und das ein oder andere mal geht es jetzt wohl wieder öfter am Blitz weiter.

Gruß

Harry Vorjee

Ackermann Blitz

Hallo,
diese krümelige Masse, genau wie du sie beschreibst, hatte ich auch in der Ölwanne obwohl ich meinen Motor ja völlig zerlegt und penibel alles Ewigkeiten gereinigt hatte. Ich denke es sind alte Ölrückstände die sich beim reinigen gelöst haben und nun in die Ölwanne gespült wurden. nach den knapp 10k KM die ich jetzt mit dem neuen Motor bisher gefahren habe, habe ich alleerdings nich nicht wieder reingeguckt. Hoffe, dass es jetzt dann immerhin  mal weniger werden.

Zum Vergasser noch kurz, nicht die Gummikorkdichtung für das Filtergehäuse das auf der Schwimmerkammer sitz benutzen die es nachgefertigt gibt! löst sich auf. Lieber alte aus Kork oder Papier.

Harry Vorjee

Moin,
Ja das ist ja beruhigend zu lesen mit der komischen Masse aus dem Motor. Wie gasagt, laut vorbesitzer war der Motor auch komplett auseinander.
Rein optisch kann ich das auch bestätigen, alle Dichtungen sind neu, ohne Ölwanne und Ventildeckel ist zu sehen, dass z. B. Pleul ect markiert sind, in welchem Zylinder sie verbaut waren.

Und danke für den Tipp mit der Gummi-Korkdichtung. Hier hatte ich einen passenden O-Ring im Sortiment liegen, den ich für den Filterdeckel nehmen konnte. Weil mir das auch schon komisch vor kam.

Gruß Stephan

Harry Vorjee

So, heute konnte ich noch meine Kupplung montieren.





Laut Werkstatthandbuch muß die Kupplung zum Aus- und Einbau ja gespannt und mit den Sicherungsbolzen gesichert sein. ( Ich habe dafür diese Bolzen einfach 5er Schrauben mit Unterlegscheiben genommen, damit kommt man in etwa auf das selbe Maß.)

Hat das schon einmal jemand ungespannt versucht ? ich meine , wer das Handbuch nicht hat, der baut doch die Kupplung wie jede andere auch aus, nämlich ungespannt. Kann das sein, das dann der Platz in der Kupplungsglocke zu eng wird, oder warum ist das so wichtig ?

Und dann habe ich mal wieder eine andere Frage.
Ich habe mir mal die Dichtung zwischen Getriebe und Kupplungsglocke angesehen. Also der Sicherungsring am Lager der Getriebeeingangswelle und die dazu passende Nut in der Kupplungsglocke haben den Durchmesser von 91mm.





Das Loch in der Dichtung hat 80mm.



Ist das Loch einfach nur zu klein ausgestanzt und muß noch auf die 91mm angepasst werden?
Oder ist das richtig so mit den 80mm und die Dichtung wird bei der Montage des Getriebes an die Glocke  mit dem Lager der Eingangswelle in die Ausfräsungen der Kupplungsglocke gedrückt ?

Danke schon einmal für eure Antworten.

Gruß

Stephan

Altopelandi

Moin Stephan wieder mal interessant dein Bericht. Zu deiner Frage kann ich aber leider nichts sagen.
Gruß Andi

Harry Vorjee

Danke Andi,

ja ich hoffe es meldet sich noch jemand, der zu der Dichtung etwas sagen kann. 8)

Gruß

Stephan

Joachim

Hallo Stephan,
die Kupplung lässt sich ohne Vorspannen nicht ausbauen. Deine Dichtung ist falsch, diese ist für das unsynchronisierte Getriebe bis 1954. Die Dichtung für das synchronisierte Getriebe hat einen Lochdurchmesser von 93 mm. Auch die Rücklauflöcher sind dann nur noch im Halbkreis vorhanden. Einfach den Lochkreis auf 93mm ausschneiden, auch durch die beiden unteren Löcher.

L.G. Joachim

Harry Vorjee

Vielen lieben Dank für die Infos, Joachim.
Dann kann ich bei Gelegenheit hier weiter machen.

Gruß

Stephan

Harry Vorjee

Mit ganz ganz kleinen Schritten geht es weiter, gibt halt im Moment wichtigeres und das Schrauben ist und bleibt eben ein Hobby. O0
Aber ich denke, ab August geht wieder mehr.
Na ja jedenfalls wusste ich nun dank Joachim wie ich die Dichtung zwischen Getriebe und Kupplungsglocke bearbeiten mußte.
Danach konnte ich auch das Getriebe einbauen. Vom Gewicht her baue ich ja so ein Opel Rekord Getriebe allein in meiner Grube ein und aus, aber das Blitzgetriebe ist nur halb so groß, dafür aber doppelt so schwer. Darum habe ich aus meinem kleinen Wagenheber fix mal ein Getriebeheber gebaut.



den vorderen Teil der Kardanwelle konnte ich dann auch montieren, nun weiß ich auch wie lang der hintere Teil der Kardan sein muß, den ich noch brauche.





Ich suche also noch einen hinteren teil der Kardanwelle für einen Weichblitz, in mittlerer Länge sollte sie so um die 900mm lang sein.
Wer da etwas liegen hat, könnte sich bitte bei mir melden. Ich würde auch eine längere Welle nehmen, dann werde ich die eben kürzen, ich habe hier einen Stahlbauer, bei dem ich schon einige Wellen kürzen lassen habe.

Vielen Dank schon einmal.

Gruß

Stephan

Joachim

Hallo Stephan,

schön, dass es mit deinem Blitz gut voran geht. Die hintere Kardanwelle, die von der vorderen Welle zur Hinterachse führt, dürfte kein Problem sein. Diese sind für alle 6 Zylinder gleich, egal ob Bj. 1947 oder 1975, egal welcher Radstand.
Auch lassen sich die Kreuzgelenke problemlos wechseln, sollte die Welle dort einen Schaden aufweisen

L.G. Joachim