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CleverTanken

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Weichblitz 1,75 t - 330 BJ59 - Halbe Sache.....

Begonnen von duc916, 29. Mai 2015, 20:07:06

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Esslinger


duc916

Mit gereinigtem Vergaser sieht der Motorraum schon etwas besser aus.

Leider musste ich feststellen, dass der Kraftstofftank, der hinter der Sitzbank verbaut ist, im oberen Bereich ein Loch hat (s. Foto in der Mitte des Tanks oben die rostige Stelle). Diesen Schaden möchte ich allerdings erst richten lassen, wenn ich sicher bin, dass Motor, Kupplung und Getriebe einwandfrei funktionieren.

Weiterhin sieht es aus, als ob die Kraftstoffpumpe einer Überholung bedarf. Aber auch da möchte ich es darauf ankommen lassen bis nach dem ersten Startversuch.

duc916

Weiter ging es mit dem Kühlkreislauf.
Die Schläuche mussten alle ersetzt werden. Beim Wechseln der Heizungsschläuche habe ich bemerkt, dass das Heizungsventil fest war. Durch Demontage und Reinigung konnte es wieder gangbar gemacht werden. Ich hatte vermutet, dass sich im Kühlkreislauf während der 30-jährigen Standzeit ziemlich viele Rückstände abgesetzt hatten (das war bereits bei der Demontage der Schläuche und des Temperaturfühlers zu sehen). Deshalb wollte ich das Kühlsystem zunächst durchspülen. Dabei musste ich leider feststellen, dass der Kühler im unteren Bereich ein kleines Leck hat. Aber auch diese Investition für die Reparatur des Kühlers werde ich zurückstellen, bis ich nach einem ersten Startversuch weiß, ob Motor, Getriebe und Kupplung in Ordnung sind.

Vielleicht kennt jemand eine gute Fachfirma für Kühlerreparaturen im Süddeutschen Raum oder noch besser, vielleicht verkauft jemand aus diesem Forum einen guten gebrauchten?

duc916

Nächstes Projekt wird die Elektrik werden. Die Verkabelung sieht nicht sehr vertrauenswürdig aus.
Für den geplanten ersten Startversuch habe ich zunächst alle Sicherungen entfernt.
Ich habe mir gedacht, den ersten Startversuch nicht über das Zündschloss zu machen, sondern direkt die 6 V vom Pluspol der Batterie auf das Starterrelais vom Anlasser zu geben (die Klemme ist relativ gut zugänglich). Ich möchte gerne zuschauen, wenn das Aggregat hoffentlich startet :-).

Ach ja, amüsant finde ich übrigens auch den Zündschlüssel im Vergleich zu den heutigen Funk-Klappschlüsseln. Der Zündschlüssel vom Blitz erinnert mich an einen Briefkastenschlüssel :-)

Alteisenfahrer

Hi Duc!

Bezüglich Kühler:

Ich habe meinen hier machen lassen! Kuxdu! http://www.guenther-kuehler.de/
Er liefert sehr gute Arbeit ab die allerdingens auch viele Euronen gekostet hat.
Eine super Arbeit machst Du da!

Grüßlinge!

duc916

....folgenden Beitrag hatte ich schon einmal geschrieben, doch anscheinend hat ihn der Server "verschluckt". Ich versuche noch einmal mein Glück:

Für den geplanten ersten Startversuch musste noch eine neue 6V Batterie her.

Weil der Tank wie weiter oben beschrieben ein kleines Loch hat und auch im Inneren vermutlich ziemlich schmutzig / rostig ist, habe ich mich für die kleine Lösung mittels Benzinkanister entschieden.

Die Leitung vom Zündschloss zum Anlasserrelais habe ich abgeklemmt und statt dessen einen Draht am Relais angeklemmt um damit direkt am Pluspol die 6 V abgreifen zu können.

Am 01.05. war es dann so weit: "Coldstart" nach über 30 Jahren (das Wetter war passend dazu: 10 Grad).

Als Vorbereitung habe ich noch mal alle Zündkerzen entfernt und etwas Öl in die Kerzenlöcher gegeben, weil ich mir nicht sicher war, ob die Schmierung sofort nach den ersten Umdrehungen einsetzt. Ohne Kerzen und somit Kompression habe ich am Lüfterrad den Motor noch ein paar Runden von Hand gedreht....ach ja, und ein griffbereiter Feuerlöscher.

Danach Kerzen rein, Kabel drauf, Batterie angeklemmt, Benzinkanister auf, Schlauch rein, Choke gezogen, zunächst ohne Zündung die 6 V auf das Anlasserrelais gegeben und ein paar Sekunden orgeln lassen, damit Benzin gefördert wird. Daraufhin Zündung an, 6 V auf das Relais und was soll ich sagen: Der Motor ist angesprungen  ;D ;D . Ich hatte hundertprozentig ein breites Grinsen im Gesicht ;D .

Nach ein paar Sekunden konnte der Choke ganz zurückgestellt werden und der Motor lief ganz sauber und rund im Standgas. Was mir sofort aufgefallen ist, war ein schlechtes Übergangsverhalten. Dazu komme ich aber später noch. Nichts desto trotz wollte ich den Blitz wenigstens ein paar Meter fahren. Anbei ein paar kleine Eindrücke von der ersten "Probefahrt" mit einer Gesamtlänge von ca. 50 m (mehr habe ich mich noch nicht getraut).

Weil ich kein KFZ-Spezialist bin und mir eigentlich fast alles selbst beibringe, möge man mir das eine oder andere nichtfachmännische Vorgehen verzeihen. Wichtig ist doch, dass es Spaß macht und der Blitz wieder auf die Straße kommt.

duc916

Nach dem ersten Start musste ich leider feststellen, dass der Motor nur im Standgas richtig gut gelaufen ist. Beim Versuch, Gas zu geben, nahm er dieses nur sehr verzögert und unwillig an. Zunächst dachte ich an ein Problem am Vergaser. Also habe ich diesen noch mal abgeschraubt und überprüft, konnte jedoch keinen Fehler finden.

Die nächste Vermutung war "Falschluft" im Bereich der Ansaugbrücke oder am Vergaser selbst. In einem Beitrag hatte ich gelesen, dass man dies mit Bremsenreiniger oder Startpilot testen könne (Motor starten und im kalten Zustand um den Vergaserfuß / Ansaugbrücke sprühen - wenn dann die Drehzahl ohne Gasgeben hoch geht, könnte das die Ursache sein). Aber auch dieser Test brachte nicht die Lösung.

Was nun? Zündung? Dank Internet war nachzulesen, dass es für die Zündvorverstellung an diesem Verteiler eine Unterdruckdose und eine Fliehkraftverstellung geben muss. Die Unterdruckdose soll für die Zündverstellung im Übergangs-, und die Fliehkraftverstellung für den höheren Drehzahlbereich zuständig sein (bitte um Korrektur, wenn das so nicht stimmt).
Einen Defekt der Unterdruckdose konnte ich mittels Ansaugen am Anschlussschlauch mit dem Mund ziemlich sicher ausschließen (man fühlt sich dabei etwas wie der Meister Röhrich im "Werner-Film", als der den zölligen Schieber testet  ::).

Daraufhin habe ich zunächst die Platte (auf der der Unterbrecherkontakt sitzt) aus dem noch eingebauten Verteiler gebaut, um an die Fliehkraftgewichte zu gelangen (zuvor hatte ich mir hier übers Forum bei zwei Kollegen einen Zündverteiler gekauft, um das Prinzip zu verstehen). Nach dem Zerlegen des eigenen Verteilers hat sich sehr schnell gezeigt, dass hier zumindest ein Fehler existiert. Die Gewichte waren maximal von der Welle entfernt und haben sich auch nicht bewegen lassen. Ebenso hat sich die Welle, auf der der Verteilerfinger sitzt, kein Stück auf der eigentlichen Welle drehen lassen. Somit dürfte bei laufendem Motor auch keine Zündverstellung möglich gewesen sein.

Einsprühen mit Rostlöser verschiedenster Marken und WD40 brachten keinen Erfolg. Somit habe ich den Verteiler ausgebaut, was ich eigentlich vermeiden wollte, weil ich keinerlei Ahnung und auch kein Equipment habe, wie man die Zündung neu einzustell. Da bleibt nur, später jemanden zu fragen, der sich auskennt.

Was mir auch absolut unklar ist: wie konnte der Motor im Standgas so schön ruhig laufen, wenn der Zündverteiler quasi immer auf maximale Drehzahl "festgerostet" war???

Das Zerlegen des Verteilers ging bis auf den Spannstift, der das Ritzel auf der Welle hält, gut von der Hand. Diesen musste ich aufbohren. Eher hätte sich vermutlich die Welle verbogen, anstatt den Stift mit Hammer und Durchschlag herausschlagen zu können.

Momentaner Stand ist, dass ich alles gereinigt und leichtgängig gemacht habe.

Es bleibt spannend, ob ich alles wieder zusammen bekomme, hoffentlich keine Teile übrig bleiben und ich den Fehler (schlechte Gasannahme) gefunden habe.